Der Oskar der Fotografie

Hamdan bin Muhammad Al Maktum international Photo Awards 2016

Es war irgendwann im Herbst des Jahres 2015 als ich im Fernsehen einen Werbeclip für einen Fotoaward in Dubai sah. HIPA Award hatte ich in meinem Leben noch nie gehört, an keinem Wettbewerb je teilgenommen und ich dachte mir, warum eigentlich nicht. Ich lud mein Lieblingsfoto aus Kenia, eine Szene am Wasserloch auf die Website von HIPA hoch und machte im Geiste damit einen Haken hinter die Aktion „an Fotoaward teilnehmen“. Die Monate vergingen, als ich auf einmal mitte Januar in meinem Spam Ordner eine Nachricht aus Dubai erhielt: „Sie sind in der nächsten Stufe des Judgings“.

Ich freute mich, aber realisierte schnell, dass das nur bedeutet mein Foto ist unter den Top 1000, somit wagte ich es nicht mir Hoffnungen zu machen und schloss dieses Kapitel, glücklich unter die besten 1000 gekommen zu sein, ab. Ende Februar dann eine weitere Mail: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen“. Mir noch nicht ganz im klaren, was das bedeutet, erhielt ich eine zweite Mail des HIPA Teams: „Ihr Bild ist einer der Gewinner, wir laden Sie hiermit nach Dubai ein“. Am Tag darauf die nächste Mail und jetzt konnte ich mein Glück realisieren. Im Anhang ein Business Class Flugticket mit Emirates nach Dubai zur Preisverleihung und der folgenden Fotoausstellung. Dieses Gefühl, dieser Moment in dem man für sich selbst bemerkt „das was ich tue ist das richtige“ ist einfach unbeschreiblich.

Die Judges:

Die Hamdan bin Muhammad Al Maktum international Photography Awards wurden im Jahre 2011 auf geheiß des Kronprinz von Dubai ins Leben gerufen. Die jährliche Preisverleihung ehrt Fotografen aus allen Ecken der Welt in verschiedenen Kategorien mit Preisgeldern, welche den HIPA Award in Summe zum weltweit höchst dotierten Fotoaward machen, was ihm die Zusatzbezeichnung „Oskar der Fotografie“ eingebracht hat. In der Saison 2015/16 mit dem Titel Happiness wurde erstmals auch eine Kategorie Wildlife berücksichtigt.

Wenige Tage später stand frühmorgens schon eine Limousine mit Fahrer vor meiner Haustüre, holte mich ab um mich zum Flughafen zu bringen. Immer noch wie im Traum zum Flughafen, in die Lounge, ins Flugzeug, wo man mich mit Namen begrüßte – Business Class, daran könnte ich mich gewöhnen… Einige Stunden später kam ich, das erste mal erholt nach einem Langstreckenflug, in Dubai an und wurde sogleich von einer Limousine ins Hotel gebracht. Dort lernte ich zum ersten mal die unglaublich sympathische Ola kennen, welche für HIPA die Preisverleihung organisiert, sie stellte mich den anderen Preisträgern vor und überreichte mir ein Wilkommensgeschenk.

Am nächsten Morgen trafen wir, die Preisträger erstmals auf einander, tauschten Nummern und Anekdoten aus und wurden zur Bühne der Preisverleihung vor Generalprobe gebracht. Die Bühne war in Wirklichkeit eine aufwendige Installation direkt an den Wasserspielen der Dubai Mall, im Hintergrund der Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt.

Am Abend war es dann so weit, wir wurden wieder zum Ort der Zeremonie gebracht, uns erwarteten Zuschauer, Presse, Mitglieder des Königshauses und über einen roten Teppich spazierten wir erst zu einem Aperitif, lernten die Jurymitglieder kennen bevor wir unsere Plätze einnahmen. Die Preisverleihung begann, eine Show, die mir heute, 3 Jahre später, nur bei dem Gedanken noch Gänsehaut am ganzen Körper verursacht. Ich denke magisch ist das beste Adjektiv um diesen Moment zu beschreiben, wunderschöne Musik, bewegende Bilder und alles live im Fernsehen übertragen. Irgendwie habe ich als junger Fotograf mit viel Glück geschafft hier einen „Oskar der Fotografie“ zu erhalten, fassen kann ich es noch heute nicht.
Dann irgendwann meine Kategorie „Wildlife“ und sogleich rief mich der international höchst renommierte Fotograf David Maitland auf die Bühne:

A wildlife photographer is an adventurer in the purest sense of the word. From the grassy African savanna to the dephts of the oceans, beneath the dense canopies in a tropical rainforest and to the deserts of the middle east. The photographer takes us to places we may never experience. The wildlife image, like no other form of photography, can serve to illuminate the profound relationship that human beings have with the infinite cycle of life. Let us now embark on our own journey, as we recognize winners of tonights wildlife category: To begin we call Fabian Berg from Germany to accept the 5th place award. On safari in Kenia Fabian came upon a herd of zebras who make haste and flee as they learn quickly what all creatures in africa know: there is no match for the fury of an elephant.

Was soll ich sagen. Würde mich heute jemand fragen, „Was war der glücklichste Moment deines Lebens“ würde ich vermutlich dies antworten.

Nach der Preisverleihung, nachdem der Zauber langsam abzuklingen begann brachte man uns zu beleuchteten Prints unserer Fotos, Pressevertreter kamen, wir gaben Interviews, ich der kleine Newcomer aus Deutschland irgendwo zwischen Don McCullin, Frans Lanting, Steve Winter, Michael Yamashita, Oscar Mitri, Maggie Steber, Michael Lohmann, Philipp Block, Monica Allende, Michael Pritchard, Stephen Mayes und Ken Geiger. Ein paar Selfies, das ein oder andere Interview und schon ging es wieder zurück ins Hotel. Dort angekommen ließ ich den Abend zusammen mit Steve Winter bei dem ein oder anderen Rotwein in der Skyline Bar des Hotels ausklingen.

Die nächsten Tage waren nahezu vollständig verplant, Pressekonferenz, Interviews und dann die Eröffnung der begleitenden Fotoausstellung und viele Gelegenheiten zum Netzwerken. Schneller als gedacht war es dann auch wieder vorbei und die Woche endete passend in einem Business Class Seat der Emirates auf dem Weg nach München.

Die gesamte Preisverleihung:

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